Samstag, 15. August 2015

Fiiiihnaahle oh-oh



Time to say good bye

Auch wenn es schwierig ist ein „Nachhausekommen“ in Worte zu fassen, so möchte ich doch einige Gedanken ans Ende setzen.
17 Länder haben wir in 354 Tagen bereist. 65000 km zurückgelegt, dabei 6 Reifen abgefahren. Wir waren null mal Zuhause und doch 354 mal daheim. Wir wurden nicht überfallen und in keinem Land haben wir uns so wirklich unwohl oder bedroht gefühlt. 
Viele von euch werden uns fragen, wo es uns am besten gefallen hat. Was antwortet man auf so eine Frage? Ein Jahr und 17 Kulturen lassen sich nicht in 3 Sätze packen. Auch nicht in die zweieinhalb Worte: „schön war´s“
Jedes dieser 17 von uns bereisten Länder hat seinen eigenen Reiz, seinen ganz persönlichen Charme. Natürlich gibt es Länder, die uns besser gefallen haben als andere. In einigen haben wir uns wohler gefühlt als in anderen. In einigen Ländern war es einfacher zu reisen als in anderen. Doch jedes einzelne, jeder Ort, jeder Mensch, ist ein wichtiger Teil des Gesamtbilds, ein unersetzbarer Teil unserer Reise. 
Erst während der Reise haben wir festgestellt, dass das Spezielle an einer Weltreise nicht nur das Bereisen von fremden Ländern ist. Wir durften fast zwei Jahre lang jeden einzelnen Tag nach Lust und Laune selbst gestalten, (fast) ohne irgendwelche Verpflichtungen.
Wir durften ein Jahr immer zusammen sein, selbst die 2 Quadratmetern Stehfläche im IVECO haben uns nie richtig genervt. (Udo hatte das oft als Ausrede für kleine, zufällige Berührungen genutzt).

Wir möchten uns bei allen von Herzen bedanken, die uns via dieser Homepage auf unserer Reise durch die zwei Amerikas begleitet haben. Vor allem aber bedanken wir uns für die vielen Gebete in die wir eingeschlossen wurden. Dank euch haben wir uns immer wohl behütet gefühlt. 
vor allem möchte ich mich aber bei zwei Personen ganz besonders bedanken.
Da ich zum einen meine Tochter Nina, die das Haus nicht nur gehütet und in Schuss gehalten hat, sondern uns auch als Back-Office oft den Rücken frei gehalten hat, sodass wir unsere Auszeit in vollen Zügen genießen konnten. Außerdem hat sie und ihr Pavo dafür gesorgt, dass ich es gar nicht erwarten kann nach Hause zu kommen um meinen kleinen Enkel strampeln zu fühlen - ja, ich werde im September Oma;-)))
Und da ist dann noch Udo. Ohne ihn wäre ich vermutlich gar nicht erst aufgebrochen, jedenfalls, soviel steht fest, wäre ich ohne ihn nie angekommen. Dass wir und unser Auto unbeschadet den Weg durch die Straßen von Sao Paulo (aber nur dank unserer höheren Spiegel) fanden, haben wir weniger unserer zickigen Navi als seiner vorausschauenden, zuvorkommenden und größtenteils auch ruhigen Fahrweise zu verdanken. 

Danke, Thank you, Gracias,


14.08.2015

Wieder mal Montreal zu Fuß. Runter bis zum Wasser und Mittagessen in einem wunderschönen Restaurant mit vielen Pflanzen und Livejazz. Danach durch Chinatown wieder zum Hotel und abends den Auftakt zum Pride Festival besucht, das am Sonntag mi einer Parade endet. Da sind wir dann schon mal weg. Spätes Abendessen Thai.





 Petra, jetzt auch mit Brille
Da weiß sie wenigstens, was sie bestellt
 Oh my God, jetzt posten sie schon Spatzen
-anscheinend nix mehr los





13.08.2015

Aufstehen um 5 Uhr früh und Heckbox, Sandbleche und Hummerreuse im Aufbau verstaut. Unterwegs tanken wir noch ein letztes Mal. Der Diesel kostet hier unter 1 $, also weniger als 70 Eurocent. Beim Fährbüro durften wir die Reisetaschen deponieren. Danach zum Hafen, wo wir einige Overlander trafen. Unter anderem Edith und Gustav aus Nooorddeutschland, denen wir in Mexiko schon mal im Vorbeifahren zugewunken hatten. Am Flughafen trafen wir sie abends wieder und erfuhren, dass sie einen Direktflug mit Condor von Halifax nach Frankfurt unter 500 E gebucht hatten. Erstaunlich, dass uns das Reisebüro dann für 750 E nach Montreal schicken wollte. Am Schalter mussten wir noch mal 25 $ pro aufgegebene Tasche bezahlen, umsonst wäre nur das Handgepäck, Naja, immer noch über 1100 € gespart gegenüber dem Vorschlag vom Reisebüro. Abends um 11 kamen wir im Hotel an und gingen in der Nachbarschaft in eine Bar. Um 1 Uhr fielen wir relativ müde ins Bett: wir waren jetzt (eine Stunde Zeitverschiebung) immerhin seit 21 Stunden unterwegs.

 Petra steht kopf in der Leuchtturmlinse



12.08.2015

Regentag. Nochmal Outlet, jetzt fast komplett ausgestattet. Nachmittags letzte Umräumungen im Auto und Einbau der Trennwand. Ein letztes mal schlafen wir im Iveco unten, wie damals im stürmischen Patagonien. Diesmal aber nur, weil ein Teil des Bettes in der Trennwand verbaut ist.


11.08.2015

Ausräumtag bei Sonne, Alles außen abbauen. Wir checken noch schnell den Abflug: großer Schreck: der Abflug ist in Montreal!! Wir hatten im April aus Mexiko geschrieben, dass wir ab Halifax verschiffen und wir bekamen vom Reisebüro ein Ticket gesendet, das wir natürlich nicht gleich überprüft hatten. In der Mail vom Reisebüro kein Wort, dass wir noch 1200 km zurück nach Montreal reisen müssen. Das Reisebüro angemailt und eine Mail bekommen, wie erstaunt sie sind, dass wir so blöd sind und nicht gemerkt haben, wo unser Abflug weggeht. Sie können uns aber für 750 € pro Person einen Flug nach Montreal buchen. Also erst mal das Hotel in Halifax storniert und eines in Montreal gebucht. Petra fand mit Hilfe des freundlichen Campingplatzpersonals einen Flug von Halifax nach Montreal für 240 kanadische $ pro Nase (Glück gehabt, wir haben jeder nur eine). Also 340 € gegenüber 1500 vom Reisebüro. Der Iveco sieht jetzt ohne Grill, Sandbleche und Heckbox richtig zierlich aus. Abends alles wieder einräumen und unser letztes Lagerfeuer in Kanada.


10.08.2015

Früh zum Campingplatz Shubie. Die wollen 15 $ mehr, wenn man vor 14 Uhr kommt, also wieder Mall. Nachmittags vorzeitig Sonne und abends Lagerfeuer.


09.08.2015

Wir fahren zum Fisherman´s Cove, an der Bucht gegenüber von Halifax gelegen. Sehr malerisch, leider durchgehend Regen. Souvenirshops und Seafood-Restaurants. Abends Walmartparkplatz von Dartmouth.



08.08.2015

Wir fuhren zur Citadelle. Danach weiter zu einer Mall. Auf dem Weg dorthin machte sich gerade eine Pipe and Drums Gruppe fertig und wir sahen ihnen zu, wie sie in einen Park einliefen und ihre Mädels ein paar Tänze vorführten. Abends wieder auf den Parkplatz. Beerfestickets ausverkauft, bevor die Ticketbox geöffnet hatte. Wieder Minibrauerei, diesmal drin wegen Regen.










07.08.2015

Wir entschlossen uns, gleich nach Halfax zu fahren. Petra machte einen Abstecher auf Blueberrry - Selfpicking und schaffte eine ganze Kiste heran. Danach fuhren wir weiter zu Peggy´s Cove. 2 Parkplätze, etwas gröber als das Dorf und auch Busse: Kanadas meistfotografierter Leuchtturm.
Danach fuhren wir nach Halifax und bezogen unser „Camp“ auf dem Parkplatz am Pier 21, wo wir nur noch ein paar Stunden zahlen mussten, weil Parken am Wochenende nichts kostet. Es gab da ein Beerfest mit einer Riesenauswahl. Da es in einer Halle war verschoben wir unseren Besuch auf den zweiten Tag und gingen in eine Brauereikneipe, wo wir draußen sitzen konnten.







06.08.2015

Auf Cape Split verbrachten wir einen sonnigen Nachmittag und saßen am Meer. Die hereinommende Flut wirbelte den roten Schlamm auf und wir hatten ein zweifarbiges Meer: dunkelblau draußen und ein breiter rotbrauner Streifen in Ufernähe. Wir campten als einzige auf dem Provincial Park Parkplatz.

 Bei Ebbe wird nicht gefischt






05.08.2015

Unser Warten wurde belohnt. Gleich nach dem Frühstück kam die Sonne heraus. Wir fuhren zum Leuchtturm, weil die Festung noch nicht auf war. Dort fanden wir den Sünder der nächtlichen Ruhestörung: Ein Lautsprecherhorn, das akustische Signale gibt. Das hatten wir auch schon mal in Parrsboro, wo wir nachts von der Flut geweckt wurden. Übrigens ist an dieser Stelle der größte Gezeitenstrom der Welt und wir hoffen, das morgen von der anderen Seite aus noch einmal zu sehen. Die Burganlage war von original kostümierten Leuten bevölkert, die einen Einblick in das frühere Leben gaben und auch sehr gesprächsbereit waren. Da die Bewölkung wieder zunahm, machten wir uns schon am Mittag davon und sind jetzt auf dem Weg zum Cape Split, gegenüber von Parrsboro gelegen








04.08.2015

Kurz nach dem Aufstehen verstauten wir unsere Hummerreuse auf dem Iveco. Wenn es im Gründleinsbach mal Hummer gibt, sind wir auf jeden Fall die gerüstet. Beim Weiterfahren verschwand die Sonne und es wurde immer dunstiger. Wir fuhren bis Louisbourg, das für seine rekonstruierten französischen Befestigungsanlagen und die Seafood- und Hummergerichte bekannt ist. Die Burgbesichtigung verschoben wir auf den nächsten Tag. Da soll es zwar regnen, aber vielleicht ist die Sicht besser. Wir sitzen jetzt an der Harbour-Front, aber man kann gerade mal 200m weit raus schauen.



03.08.2105

Morgens einen Spaziergang auf den Aussichtspunkt und dann weiter auf den Küstenstraßen bis zum Ingunish-Beach Campground. Der ist  man nicht so toll nah am Strand, zu dem muss man 10 min durch den Wald laufen. Aber doch ganz ok, wieder Lagerfeuer.







02.08.2015


Vor The Red Shoe konnten wir auf dem Parkplatz übernachten. Die Kneipe war voll während der Musik, es waren übrigens die gleichen 2 Musiker wie in der Destille. Der Rote Schuh ist eher wie die Ex-Papst Schuhe (der neue trägt sowas nicht). Wir fuhren raus bis auf das Cap zum Meat Cove Campground. Rustikal, aber man sitzt auf der Klippe über einer „Bade“bucht (brrr) und kann beim Lagerfeuer den Mondaufgang bewundern. Wir kamen mit der Nachbarin ins Gespräch. Sie ist 63 und ihr Mann ist vor zwei Jahren gestorben. Da wurde es ihr zu Hause zu eng und sie hat sich ein kompaktes Sprinter-Wohnmobil gekauft und ist jedes Jahr 3-4 Monate unterwegs. Wir haben zusammen zu Abend gegessen und am Lagerfeuer gesessen. Von Beruf ist sie Tourguide und ihre Hobbies sind Malen und Fotografieren.









Samstag, 1. August 2015

Quebec bis Cape Breton

01.08.2015

Wir fuhren auf Cape Breton und suchten erst mal die Glenora Distillery auf. Sie hat einen Pub mit keltischer Livemusik und am Nachmittag nahmen wir eine Führung. Da gibt es jetzt was für unser nächstes Whiskytasting zu Hause. Abends wollen wir noch zur Livemusik in den Pub The Red Shoe (hat nichts mit Kinky Boots zu tun, aber die waren auch rot).



31.07.2015

Die Nacht wurde spannend: Der Tidenhub muss so um die 10m sein. Um halb zwei früh wir die ganze Reusenanlage im Wasser versunken und aus der breiten Landverbindung zur Insel, auf der wir standen war ein 10m breiter Streifen geworden. Einen halben Meter höher, und wir hätten die Flucht ergreifen müssen. Früh schauten wir uns eine Mineraliensammlung an. Vielleicht wird das mal unser Hobby, falls Vogelbeobachtung zu mühsam ist.
Danach fuhren wir nach New Glasgow und gingen abends auf das Musikfest. 17,5 Dollar pro Ohr, macht 35 pro Nase, aber mit der hört man ja schlecht. Immerhin gab es dafür 4 Bands, auch Kanadas Kult-Band Honeymoon Suite war dabei.



30.07.2015

Vormittags Einkaufsbummel, hauptsächlich Klamotten, die sind hier billig. Petra ist jetzt schon sehr schön ausgestattet. Danach nach Süden bis Parrsboro, das bekannt ist für seine Fossilien- und Mineralienfunde. Wir machten einen Strandspaziergang und ließen uns die riesige Reuse am Strand erklären. Hier haben sie bei Ebbe schon bis zu 5 Tonnen Fische herausgeholt. Übernachtung am Strand.


 Kurz vor der Hi Tide

 Das war nachts alles unter Wasser


29.07.2015

Vormittag Waschmaschine, Trockner und Kuchenbacken in der Wartezeit. Lachse waren jetzt zwei zu sehen zwei weitere präsentierte ein glücklicher Angler. Danach eine große Etappe von knapp 500 km bis Moncton, wo wir die Welle erwischten. Da kommt die Flutwelle vom Meer den Fluss herauf und zwei Surfer trieben ihr entgegen, um anschließend gegen die Strömung wieder hochzusurfen.
Unterwegs in einem Schnellimbiss einen zerlegten Hummer mit Pommes reingezogen. Das hier ist Hummerland und sie meinen nicht die Autos.

 Lachse auf dem Weg, unten vorzeitig Endstation

 The Wave



28.07.2015

Bei durchwachsenem Wetter (kurze sonnige Momente, Dunst, Wolken bis Gewitter) fuhren wir bis Percé, wo wir den Monolith - eine kleine Felseninsel - anschauen wollten. Während wir zum Aussichtspunkt gingen, fing der Dunst vom Meer an, alles einzunebeln. Auf dem Parkplatz trafen wir ein leicht frustriertes Paar aus der Schweiz, die uns erzählten, sie hätten hier an der Ostküste seit zwei Wochen jeden Tag Regen und leider ist die komplette Küste zersiedelt. Wir schwärmten dann alle noch von Argentinien, wo sie auch schon waren. Wir sagten noch, dass sie sich mal British Columbia und Yukon anschauen müssten, da wäre Kanada so, wie man es sich vorstellt und auch wegen dem Großwild. Dann fuhren wir zu einem anderen Aussichtspunkt, von dem aus man das Loch in der Insel sieht. Das schaute gerade noch unter dem Dunst heraus. Wir legten eine Pause ein, um auf bessere Sicht zu warten. Nach kurzer Zeit war von der Insel gar nichts mehr zu sehen. und das blieb die nächsten zwei Stunden so, bis wir weiterfuhren. Dann fuhren wir in die Reserve Faunique de Port Daniel zum Campen. Dort ziehen gerade die Lachse, wir haben nachmittags keine entdeckt. Die Parallele zu unserer Reise drängte sich auf: Unsere Reise ist hier auch bald zu Ende. Wir kauften trockenes Feuerholz, das gleich darauf von einem heftigen Gewitter eingenässt wurde, obwohl wir es unter dem Auto verstaut hatten. Mit etwas Salatöl an Zewa aus der feinen Küche und dem Ecuador-Fächer ging es aber gut an und brannte dann trotz einem zweiten Regenschauer gut durch.


Das berühmte Loch im Monolith bei Percé


27.07.2015

Wir fuhren weiter bis Cap Gaspé und nahmen dort den Campingplatz. Kleiner Ausflug ans Cap. Keine Wale gesichtet und nur eine Robbe im Wasser. Möwen, Kormorane und wieder die (gerade noch)  flugfähigen Minipinguine. Abends versuchten wir ein Lagerfeuer mit dem nassen Holz, das sie hier verkauften. Ohne den Ecuador-Fächer wären wir gescheitert. Der Lohn der Mühe war ein qualmendes Feuer, das bei jedem Nachlegen wieder einen neuen Papst meldete. Nach gut zwei Stunden verzogen wir uns stark geräuchert und mit brennenden Augen ins traute Heim.

 Eine der Nebelbänke

 Cap Gaspé

 Kormoran

 Die "Pinguine" des Nordens
Der Ecuador-Fächer

26.07.2015


Wir fuhren weiter bis Matane, auf der Südseite des St. Lorenz Stroms. Die Küste recht zersiedelt, die Landschaft vorwiegend flach bis hügelig. Übernachtung auf einem ausgewiesenen Walmart - Stellplatz. Gemüse, Obst und Frischfleisch wieder Fehlanzeige.