Donnerstag, 13. Dezember 2018

4.12. bis 14.12.

14.12.
Ein sonniger Morgen, entgegen der Wetterkarte. Wir versuchen mal wieder, unsere Polster zu trocknen. Es ist aber so feucht, dass man eigentlich nur aus dem Wäschetrockner kurzfristig trockene Sachen bekommt. Die saugen sich dann im Kleidersack wieder mit Feuchtigkeit voll. Eine Standklimaanlage wäre hier wegen ihrer lufttrocknenden Technik doch eine gute Investition gewesen. So feucht hatten wir es auf unseren bisherigen Reisen noch nie. 

13.12.
Um halb acht waren wir die zweiten am Startpunkt. Kurz danach kam ein Maori und baute den Stand mit den Wetsuits auf, die hier jeder wegen der giftigen Marine Stingers (Quallen) tragen sollte. Zehn nach acht kamen die letzten Teilnehmer und mit nur einer halben Stunde Verspätung ging es los. Ein Boot für ca 30 Leute mit 1200 PS, flott flott.
Wir holten noch auf einem Inselresort ein paar Teilnehmer ab und hatten noch am Vormittag zwei einstündige Schnorcheltouren. Die Toren sind bei Ebbe am besten, daher die Hektik. Leider alle vor Sandstränden. Das Wasser war so trüb, dass Fotos nur aus der Nähe gingen. Daher klappte es mit Fischfotos nicht so recht, weil die beim Abtauchen meistens flüchteten. Immerhin leben die Korallen noch, da hatten wir unterwegs schon einige Horrorgeschichten gehört, die uns skeptisch gestimmt hatten. Das Paar, das wir schon 2x getroffen hatten hat die Outer Reef Tour gewählt - vermutlich die bessere Entscheidung. Das konnten wir aber wegen der schlechten Wettervorhersage nicht wissen - diese Tour hatte nämlich 4 Stunden Anfahrtszeit.





 Brain Coral
 Petra, erfahrene Schnorchlerin
 Goanna mit Schlangenzunge am White Haven Beach


12.12.
Wir haben Glück mit dem Wetter: Es reißt früh auf (entgegen der Wettervorhersage) und wir verbringen einen sonnigen Tag mit schweißtreibender Wanderung auf Magnetic Island. Lediglich die Koala waren verstockt und haben sich uns nicht gezeigt. Wir treffen ein deutsches Paar vom Mission Beach, die genau das gleiche gemacht haben. Sie erzählen uns, dass sie gleich für den nächsten Tag eine große Schnorcheltour bei den Whitsunday Islands gebucht haben, weil ihnen der Veranstalter gesagt hat, entweder morgen oder gar nicht. Der Zyklon hat nämlich seine Richtung geändert und kommt wieder zurück. Wer die kleine Lücke nicht nutzt, kommt wahrscheinlich mindestens eine Woche nicht mehr zu seiner Tour. Also haben wir gleich über das iPad auch eine Tour gebucht und sind nachmittags etwas früher los, um die knapp 300km nach Airlie Beach zu fahren Morgen früh um halb acht müssen wir nämlich antreten.




 Quallenschutz am Badestrand


11.12.
Nachdem die Riff-Schnorcheltour vom Veranstalter schon wieder verschoben wurde haben wir den Regentag zum Transfer nach Townsville genutzt. Unterwegs hat es so geschüttet, dass wir froh waren, dass die Straße noch frei war. Kurz vor Townsville bessert sich das Wetter und wir verbringen einen schönen milden Abend. Lediglich ein paar Holländer, die sich in großer Lautstärke bis ein Uhr morgens neben uns „unterhalten“ haben störten im Abgang.

10.12.
Lese- und Waschtag. Endlich wieder mal was schön Trockenes - aus dem Wäschetrockner.
Abends gibt es Kartoffelpuffer uns selbst gekochtes Apfelmus. Petra lädt spontan ein junges deutsches Paar ein und wir haben einen schönen Abend.

09.12.
Zweiter Advent. Wir bleiben bis halb neun im Bett, was anderes kann man bei bei dem anhaltenden Wind und Regen ohnehin kaum machen. Dann hängen wir den ganzen Tag so rum. Petra geht ein paar Stunden in die Info wegen dem kostenlosen Wifi, das am Campingplatz noch nicht verlegt ist. Jedesmal, wenn wir endlich raus wollen fängt der Regen wieder an und am Abend war alles durchnässt, was wir am Tag anhatten.
Noch unruhigere Nacht mit noch mehr Regen und noch stärkerem Sturm, aber seitlich statt von vorne. Wir waren mutig und blieben trotzdem unter den Bäumen stehen.

08,12.
Wir fahren runter an die Küste. In Innisfail kaufen wir Vorräte für die nächsten Tage, wo wir in Mission Beach auf einen Termin für eine Rifftour warten wollen. Der Montag war wegen Sturmwarnung bereits storniert und wir wollen bis Mittwoch bleiben, weil am Dienstag die ersten wieder raus wollen. Abends wieder Live Music (Blues mit Gitarre und Sax) in unserer „Stammkneipe“. Unruhige Nacht mit Sturm und Regen.

07.12.
Noch eine Besichtigungsrunde. Als wir gerade mal wieder von unserer Navi fehlgeleitet werden und zum Kartenlesen anhalten macht ein entgegenkommender Golf einen U-Turn und eine junge Frau kommt zu uns ans Auto. Sie ist eine in Australien verheiratete Deutsche, die gerade auf dem Weg zur Schule war, in der ihre beiden Jungs den letzten Schultag vor den Sommerferien haben. Sie lädt uns spontan zu einem Kaffee bei ihr zu Hause ein. Ihr Mann ist Arzt an einem Krankenhaus und er erzählt uns, wie das in Australien so läuft: Man muss auf dem Land eigentlich alles können von der Geburtshilfe bis zur Chirurgie, weil die nächste spezialisierte Klink meistens sehr weit weg ist. Er hat saisonale Zeitverträge gemischt nach Wet-Season und Dry-Season. Da er in Sydney eine Eigentumswohnung hat kommt die Familie auch bei reduziertem Gehalt gut zurecht. Ihr Grundstück ist so groß, dass sie Ziegen, Schafe und Hühner halten und auch Gemüse anbauen. Bienen haben sie auch und wir bekommen ein Glas Honig geschenkt, was in Australien ein teures Geschenk ist. Der Mann hat auch fast Alles am Haus in Eigenleistung gefertigt. Handwerker kosten hier 155$ die Stunde und er nimmt sie immer nur für die Endabnahme, damit die Kosten überschaubar bleiben. Eine Sammlung alter T2 Campingbusse hat er auch und die Ersatzeile kann er somit fast immer aus dem eigenen Fundus entnehmen. Dann bekommen wir noch eine Führung durch die zwei Häuser, die sie inzwischen haben und wir können uns ansehen, was die Termiten hier anrichten und wie man sich dagegen schützt. Wir streuen ja inzwischen auf fast allen Campingplätzen Ameisenspray, da wir auch schon Ameisenbefall im Auto hatten. Er hat gerade die Fenster von dem neu erworbenen Nachbarhaus gemacht und zum Lackieren auf einen Tisch gelegt. Innerhalb weniger Stunden waren Scharen kleiner Ameisen damit beschäftigt, das frische Silikon aus den Verklebungen zu fressen. Jetzt stehen die Tischbeine in Joghurtbechern in einem Eimer und dazwischen ist Wasser - Problem gelöst.
Danach fahren wir zu einem Krater, der durch austretende Gase bei einem Vulkanausbruch gerissen wurde. Er ist relativ klein, aber sehr steil mit einem See unten drin. Der Wasserfall: Wir beschließen, die nächsten Wasserfälle auszulassen. Verwöhntes Touristenpack! Danach fahren wir zu einem Kaffee, wo wir nach Cappuccini eine Führung zu einem See bekommen, in dem es Schnabeltiere gibt. Mit etwas Geduld haben wir dann doch zwei Tiere gesehen.
Platypus und Echidna sind die einzigen Säugetiere mit Schnabel, die Eier legen und danach ihre Jungen säugen, und Australien hat alle beide. Wir jetzt endlich auch. Am Abend endet die angenehm kühle Schönwetterperiode auf dem Plateau und der erste Regensturm beendet die Dry Season.




 Leider nur als Warnschild: Baumkänguru
 Der Platypus





06.12.
Früh bei Sonne nochmal zum Baum. Danach erfolglos versucht, einen Platypus (Schnabeltier) im Flüsschen zu erspähen. Petra kauft sich noch ein Paar Crocs, weil die letzten doch nicht so toll waren. Dann fahren wir nach Atherton, Vorräte auffrischen, auch Alk und ein paar Einmachgläser. Weiter nach Malinda, wo es ein tolles Infocenter gibt, in dem der Vulkanismus und die Flora und Fauna der Gegend von eifrigen Freiwilligen erklärt werden. Einige Artefakte der Aborigines wurden ebenfalls zur Verfügung gestellt.
Der Wasserfall ist mickrig, im Flüsschen leider nur Turtles, die Platypus meiden die Menschenaufläufe. Überall Warntafeln, dass nicht gefüttert werden soll. Es kommt eine japanische Schulklasse - jeder hat eine Scheibe Weißbrot zur Hand und die Turtles scheinen darauf schon gewartet zu haben.
Wir fahren dann zu einer Farm mit Campsite, wo der Platypus und die Baumkängurus regelmäßig gesichtet werden. Wir machen einen Nachmittags- und eine Abendspaziergang an den Fluss. Kein Baumkänguru in Sicht und der einzige Platypus ist so weit weg, dass man ihn nur an seiner Spur in Wasser erkennen kann, weil die oft zum Kauen an die Oberfläche kommen. Wenn dann immer nur Turtles auftauchen schmilzt die Sympathie zu diesen possierlichen Tieren ziemlich schnell dahin. Abends darf man dann in einem Schuppen am Waldrand Erdnüsse an die angefütterten Tiere austeilen und wir sehen kleine, schwarzfüßige kleine Kängurus (Wallabies) und niedliche Opossums, die einfach so an den Bäumen rauf und runter rennen können. Petra rückt einmal die Erdnuss zu spät heraus und schon saust ein Possum an ihr hoch. Jetzt weiß Petra genau, wie spitz deren Krallen sind.

 Curtain Fig. Die Würgefeige fiel mit ihrem Wirtsbaum
auf einen Baum daneben und hat das so fixiert
 am Camp: Zugvögel mit Pelikanen als Flugbegleiter
Besuch beim Frühstück
 Bananenblüte

 Wallabies

 Possums



05.12.
Wir fahren hinunter an die Küste und gleich weiter Richtung Norden. Es wird wieder 38 Grad und schwül. Wir fahren bis nach Port Douglas, wo ein Aussichtspunkt auf das Riff sein soll. Bei Flut und ohne Wellen ist da nichts zu sehen. Hier kommt der Regenwald bis hinunter an die Küste und an der Hafenfront befindet sich ein Mangrovenwald. Nach einem Spaziergang über den Markt (tote Hose, bei der Hitze läuft keiner herum) beschließen wir, lieber wieder Richtung Süden und in die Berge zu fahren. In Cairns frischen wir wieder mal die Vorräte auf. Beim Weiterfahren zieht ein Unwetter auf. Ab Gordonvale fahren wir die lange Passstraße hinauf nach Yungaburra. Hier ist Farmland und es gibt eine Menge Backpackerunterkünfte, da es hier ganzjährig Arbeitsplätze bei der Ernte gibt. Im Moment ist Mango- und Litchie-Saison. Die reifen Mangos vom Farmer schmecken viel besser als die aus unserem Supermarkt und die Litchies sind riesig. Wir schauen uns die Curtain Fig an, leider bei einsetzendem Regen. Danach in die Info und nach Besichtigung des geschichtsträchtigen Yungaberra-Hotels auf den Campingplatz am Lake Tinaroo.

Mangrovenwald, Port Douglas

04.12.
Wir laufen nach Kuranda. Touristenort mit etwas Hippiecharm. Der Weg ins Zentrum führt durch einen Markt aus vielen kleinen Buden, phantasievoll angelegt. In der Info erfahren wir, dass es eine Ghost Town ist: Sobald der letzte Zug weg ist stirbt der Ort aus. Wir wollen mit dem Zug hinunter nach Cairns und mit der Gondel wieder zurück. Geht nicht, wegen Sturmwarnung nehmen sie keine Buchungen für den Nachmittag an. Also fahren wir gleich mit der Gondel runter nach Cairns und fast umgehend wieder zurück.  Beeindruckend, der Regenwald so nah von oben. An zwei Stationen steigen wir aus und machen einen informativen Regenwald-Erklärungswalk. Nach einem Cappuccino ein kleiner Bummel durch den Ort und wieder an dem Gleis entlang zurück ins Camp. Die Temperatur hier oben sind gut verträglich.


Camping in kuranda






 Regenwald von oben

 medizinischer Ratgeber vor einem Pub
Schmarotzerpflanzen, beliebter Liegeplatz bei Phytons
die Stacheln schützen, sind aber auch zum Einhaken in Bäume da.
Kostenloses Transportmittel auf dem Weg nach oben.


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