Donnerstag, 1. Januar 2015

01.01.2015

Bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht. Da wir recht spät ins Bett gekommen waren hingen wir ein bisschen herum bis zum Frühstück. Als wir dann endlich zur Seilbahn loswollten war es bewölkt und wir beschlossen einen Gammeltag einzulegen. 


31.12.2014

Nachdem es schwierig war, an so einem Tag eine Werkstatt zu finden und wir gestern fast schon auf den 4. Januar vertröstet wurden, half uns Stefan, ein technisch versierter Langzeitreisender, der mit Frau und einem riesigen MAN-KAT 3-Achser seit 5 Jahren unterwegs ist. Er hat die handverzwirbelte Verdrahtung der letzten Werkstatt durch eine direkte Verbindung mit Verquetschung ersetzt, damit wir dieses als Fehlerquelle ausschließen können. Nachdem Erich Christ inzwischen eine Mail geschickt hatte, klärten wir noch telefonisch, wie man den Temperatursensor am Katalysator überlistet, da eine Kat-Regeneration bei Höhen über 3000m nicht mehr stattfindet wegen Nichterreichen der nötigen Verbrennungstemperatur. Petra fuhr mit Stefan mit dem Taxi in die Stadt und besorgten einen Widerstand nach Vorgabe von Herrn Christ. Dieser wurde in den Stecker eingesetzt, die den Temperaturfühler vom Kat abliest, eingesetzt und gaukelt dem das Erreichen der Temperatur vor. Dann ließen wir ihn 20 Minuten im Leerlauf laufen, danach war die EDC-Lampe wieder aus, weil der Notlaufmodus beendet war. Wir waren Stefan sehr dankbar, weil die Alternative nach tagelangem Warten im Notlauf durch die Stadt zu fahren, nicht sehr verlockend war. 
Die Silvesternacht verbrachten wir im Hotelrestaurant mit einem 4-stündigen Fondue. Da wir inzwischen gut an die Höhe akklimatisiert waren konnten wir eine dem Anlass angemessene Alkoholmenge vertilgen. 
Solche Plätze sind wichtig für die Kommunikation der Langzeitreisenden, da man immer wieder Tipps bekommt bezüglich Grenzübergängen, Fähren, Übernachtungsplätzen etc.. Außerdem macht es einfach Spaß, sich mal wieder mit Gleichgesinnten zu unterhalten. 


30.12.2014

Über Oruro (Markt und viel schmutziges Bauland) weiter nach La Paz, erst bei Sonne, dann wieder viel Regen.
50 km vor La Paz wieder Störungsmeldungen der Bordelektronik und einsetzender Notlauf, d.h. das Drehmoment wird soweit begrenzt, dass man praktisch mit halber Leistung weiterfahren muss. Mit weichen Knien weitergefahren. Das Camp liegt auf der unteren Seite von La Paz, wir hatten noch 20 km Stadtverkehr, oben mit viel Staus und dann 800 Höhenmeter hinab in scharfen Serpentinen.
Mit geschwächten Nerven heil im Camp angekommen. Schöne Anlage, der Treffpunkt für Globetrotter.
Haben gleich jemand getroffen, der unser Steckenbleiben im Salar damit toppen konnte, dass er 5 Tage feststeckte als er mit dem Unimog bis auf das Bodenblech einsackte. Sie waren mit 3 Fahrzeugen unterwegs und haben 5 Tage Salz geschaufelt und Steine von einer naheliegenden Insel geholt. Als es nach 4 Tagen nachts zu regnen begann haben sie abgestimmt, ob sie das Fahrzeug aufgeben sollen. Mit knapper Mehrheit entschieden sie sich für Weitermachen und kamen am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein frei. Die Familie leidet zur Zeit an einer Salzallergie. 










29.12.2014

Sonnenaufgangfotos gemacht und festgestellt, dass die Abendsonne schöner zur Insel gepasst hat.
Die Randsteine, die Picknicktische und Bänke waren übrigens aus Salzquadern gebaut, sogar die Tischplatten. Udo wollte dann endlich mal die Drohne ausprobieren, ehe der Wind zu stark wurde, aber die blieb einfach am Boden. Die Propeller wollten  nicht - vielleicht ein anderes Mal.
Anschließend über den See Richtung Uyuni, vorbei am Salzhotel und am Dakardenkmal aus Salz.
In Uyuni Luftdruck machen und Auto waschen lassen.
Es gab Diesel für Ausländer (teurer). Ansonsten ist der Ort nicht sehr anheimelnd. Den Plan, da Essen zu gehen, gaben wir auf.
Weiter über Potosi (Bergarbeiterstadt) Richtung La Paz. Sehr grandiose Landschaft, farbige Bergformationen, erodierte Felssäulen, aber leider größtenteils bei Regen, also keine Fotos. Nachdem wir über eine Stunde Pannenhilfe geleistet haben (wir fuhren die Beifahrerin mit dem platten Reservereifen 2 Dörfer zurück, bis wir einen Reifenservice fanden) waren wir froh, nach Einbruch der Dunkelheit noch einen Aussichtspunkt  zu finden, an dem wir die Nacht verbrachten.




28.12.2014

Am nächsten Morgen beim Sonnenaufgang Frühstück und hinaus auf den Salzsee. Die Piste war am Anfang kilometerlang sehr weich und kurz vor der festen Salzplatte blieben wir dann stecken. Zuerst versucht, wie man es vom Sand her kennt, Reifen ausgraben, Luftdruck runter auf 1 bar und Bleche unterschieben. Absolut wirkungslos.
Die Bleche versinken im schwarzen Schlick und das Auto sinkt nur noch tiefer.
Es kam ein freundlicher indigener Bolivianer vorbei, der anscheinend als Sonntagsvergnügen Salzabbau betreibt und deshalb von dem 20km entfernten Dorf hinaus auf den See fuhr, nahe an unserem „Standort“. Der machte uns vor, wie sowas wirklich geht:
Die Löcher mit Salz zustopfen, das Wasser löst es nicht auf, da es ja gesättigt ist. Dann außen an der Felge den Wagenheber angesetzt und hochgepumpt.
Jeden gewonnenen Zentimeter wieder mit Salz zustopfen. Wenn man das so 10-20 mal pro Reifen macht, hat man das Fahrzeug wieder an der Oberfläche. Zwischendrin musste er mal heimfahren und brachte seine beiden Kinder mit und auch noch einige Bretter und rostige Eisenschienen (alte Leitplanken), da wir ja nur 2 Bleche dabei hatten.
Am Nachmittag waren wir dann wieder frei und fuhren zur Kaktusinsel Incahuasi, dem Treffpunkt aller Salzseefahrer. Dort blieben wir über Nacht und konnten so Sonnenuntergang und Sonnenaufgang erleben.
Beim Reifenaufpumpen machte der Kompressor schlapp, aber der Druck reichte zum Weiterfahren.













27.12.2014

Mit leichter Verspätung und Petra malade auf der Rückbank liegend (am Vorabend Essen mit Livemusik und Pisco sour und Wein und einen Absacker im Camp) starteten wir Richtung Geysire. Salzpiste, relativ gepflegt. Unterwegs in der Morgendämmerung eine Lagune mit Flamingos und ein See mit anderen Vögeln. Die Wasserdampffahnen leuchteten im Morgenlicht und in einem Wasserbecken tummelten sich die Badefreudigen. Für alte Geysirgucker ist es trotzdem nicht so der Bringer, da gibt es woanders auf der Welt mehr für das Auge.
Anschließend nahmen wir die Piste nach Westen, um den Grenzübergang Ollagüe nach Bolivien zu erreichen. Unterwegs Vicunias, Alpakas, Lamas und Salzseen, teils wieder mit Flamingos.
Am bemerkenswerten fand ich einen, in dem Vicunias zwischen den Flamingos herumspazierten.
Kurz vor der Grenze ein farblich zweigeteilter Salzsee, halb braun, halb weiß und eine Bahnlinie für den Erztransport.
Die Grenze war sehr rustikal. Auf der bolivianischen Seite musste man nach der Migracion (Pass abstempeln) zwischen Zügen durchsteigen, um an Papiere für des Fahrzeug zu kommen. Dort noch kurz das Siesta-Ende abgewartet und schon konnte man (wieder zwischen den Zügen durch) zum Zoll. Der war dann sehr kulant.
Kleine Anekdote am Rande: Wir trafen an der Grenze eine fränkische Familie, die am Tag nach uns die Führung durch die Kupfermine machen wollte. Denen hat man erzählt, Weihnachten sei offen gewesen, aber jetzt gäbe es leider keine Möglichkeit.

Danach weiter zum Salar de Uyuni und am Rande einen sehr schönen einsamen Platz für die Nacht gefunden.










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