Sonntag, 7. Juni 2015

Dawson

06.06.2015

Nach drei Stunden Fahrzeit die kanadische Grenze erreicht. Etwas amüsiert waren wir über die Frage des Zöllners ob wir „anything made of plants or amimals“ dabei hätten. Natürlich nicht;))) Dann mit der Fähre über den Yukon nach Dawson City, der Hauptstadt zur Zeit des Goldrausches.  Einchecken im Campingplatz zur wöchentlichen Dusche und Waschmaschinennutzung. Stadtrundgang zu den historischen Stätten (Jack London Hütte, Museum mit Eisenbahnausstellung …) Nach einem sehr leckeren Essen bei „Klondike Kate´s“ ausruhen bis zur „Sourtoe-Show“ bei der es zur Mutprobe gehört, einen Zehen in seinem Glas nicht mitzutrinken, aber mit den Lippen zu berühren. (Sourdoughs werden hier übrigens die richtigen Jungs genannt, die es schaffen in der Wildnis zu überleben, z.B. indem sie den Sauerteig unter den Achseln tragen und ihn somit am Leben erhalten). Dann weiter zur obligatorischen Cancanshow - naja etwas provinziell, aber muss man wohl mitgemacht haben. 








 Jack London Hütte in Dawson City (Wiederaufbau)







 der Zeh des Anstoßes






05.06.2015

Um 1/2 2 ins Bett, taghell. Zwei Stunden später scheint die Morgensonne ins Dachzelt. Tapfer weitergeschlafen. Nach dem Frühstück ging´s Richtung Dawson. Zwischendurch immer wieder mal sonnig und endlich freier Blick auf Denali / Mount Mc Kinley aus der Ferne. Über Tok fuhren wir bis Chicken, kurz vor der Grenze zu Kanada. Chicken sollte eigentlich Ptarmigan heißen, das „First Nations“-Wort für Huhn. Da das aber keiner aussprechen oder schreiben konnte, wurde es dann Chicken. Dort Fototermin mit Chicken und Elchkuh. In uriger Kneipe Chickenpie gegessen und einheimische Biere konsumiert. An der Decke hingen hunderte von Mützen und zwischendrin zerschlissene Damenslips. Die haben hier den Brauch, Schwarzpulver in eine Kanone zu stecken. Dann wird ein Damenslip draufgestopft und Salut geschossen. Die Überreste landen dann an der Decke und die Mädels gehen ein wenig leichter bekleidet wieder heim. Erstaunlich, auf welche Ideen man an den langen Winterabenden kommen kann. Abends sonnig, aber frisch, aber nicht so frisch wie vorher erwähnt.





 endlich mal Sicht auf Denali mit Mount Mc Kinley




 Chicken in Chicken 

 Dredge in Chicken



 Unsere Kneipe in Chicken









04.06.2015

Wir gingen in die Touristeninfo. Ein Erlebnis für sich: Freundliche Mitarbeiterinnen, die geduldig Auskunft gaben und eine Ausstellung, Videos und ein Kino. Von da zu Aussichtspunkten auf den unsichtbaren Berg. Dann eine Pipelinestelle mit Ausstellungsobjekten und zu einer Goldmine. Dort wurden wir für 40 $ pro Nase in die Geheimnisse der Pipeline und der Goldwäscherei eingeweiht. Dann bekam jeder eine Pfanne und ein Säckchen Steine. Am Ende haben wir zusammen 30$ in Gold „erwirtschaftet“. Danach nochmal Aussichtspunkt, wieder kein MountMac. Dann zu einer Wildlife-Aufzuchtstation der Uni. Der Moschusochse war das einzige Tier, das sich fotografieren ließ, die anderen gönnten sich eine Regenpause. Danach Brauereibesuch. Leider konnten wir da nicht übernachten, als nochmal Visitorcenter, Polarlicht-Film anschauen und wieder Walmart. Petras erstes Sauerteigbrot (aus selbst angesetztem Sauerteig) ging leider zu schnell auf und fiel dann beim Backen zusammen. „Ehe“Krise. Schmeckte dann aber doch ganz gut, trotz der originellen Hufeisenform.





 Pig zum Säubern der Pipeline











unser erstes Gold

 Rüttelsiebe im Dredge





 Golddredge (halbautomatische Goldgewinnungsanlage)

 Mount Mc Kinley - der höchste Berg in Nordamerika im Dunst


 Elchgeweihe (Abwurfstangen)



03.06.2015

Wir fuhren Richtung Norden und dann immer gerade aus. Das war wegen des schlechten Wetters. Vom Start bis zum Denali NP nur Regen. Vom höchsten Berg Nordamerikas ( Mount Mc Kinley, über 6000m hoch) schaute gerade mal der Sockel aus der tief hängenden Wolkendecke. Ab und zu konnte man erkennen, dass in Wolkenhöhe Schnee statt Regen gab und die Temperatur fiel auf 6° ab. Also weiter bis Fairbanks. Der dortige Walmart hatte sogar ausgewiesene Womo-Parkplätze. Abends gab es Lachs mit Zitronenpfeffer, dazu Grünkohl, Spinat und Bratkartoffeln. 




02.06.015

Als wir losfahren wollten, kamen wir mit einem Deutsch-Alaskaner ins Gespräch. Das Paar hatte einen großen Ford Allradpickup mit Wohnkabine. Früher haben sie in Alaska überwintert, aber seit 6 Jahren Fahren sie in den Süden und kommen erst Ende Mai wieder. Wir bekamen die Fangtechnik erklärt: Da der Sockeye Lachs sich von Krustentieren ernährt, kann man ihn nicht ködern. Als wird ein dreizackiger Haken mit Bleigewicht ins Wasser geworfen wo man Fische sieht und mit hohem Tempo wieder an Land gezogen. Wenn die Schnur über einen Fisch streift, wird der mitgerissen. Zum Abschied schenkte er uns ein komplettes Filet und noch das passende Gewürz dazu. Passivangeln ist halt doch am schönsten. Wieder in Anchorage gingen wir (nachdem wir 3x von einer Werkstatt in die andere geschickt wurden) in einen Midas. Die machen hauptsächlich Reifen, Bremsen und alles unter dem Fahrzeug. Wir ließen den Ölstand im vorderen Differental prüfen, weil da seit Mexico ab und zu ein paar Tropfen austraten. Entwarnung: Es fehlte gerade mal ein Finger zu Maximalstand. Also Reparatur auf Europa verschoben, weil wir die Dichtung ohnehin hier nirgends bekommen hätten. Übernachtung auf einem Walmartparkplatz und der Stadt. Große Schilder, die mit Abschleppen drohten, aber die paar unentwegten Walmartparker blieben unbehelligt.


01.06.2015

Früh um ist 7 alles im Dunst und wir gehen erst mal nicht zum Hafen. Um 10 Uhr nehmen wir den Katamaran für die lange Rundfahrt. Der ist schneller als das erste Boot und wir ziehen trotz des Wetters die lange Rundfahrt durch. Gleich vor Verlassen der Bucht sehen wir die ersten Wale. Danach besucht uns eine Gruppe Delfine und am Ende der Bucht treffen wir auf eine Familie Orcas. Wir fahren dann raus aufs offene Meer und rein in den nächsten Fjord. Schon vor Erreichen des Gletschers sehen wir Eisschollen, auf einigen liegt eine Robbe. Vor dem Gletscher liegen wir dann längere Zeit zum Schauen und wir sehen ein paar Eisbrocken ins Meer stürzen (Kalben für Arme, würde Udo sagen). Rechts neben dem Gletscher sind ein paar Dall Sheep im Steilhang, aber leider sehr weit weg. Auf dem Rückweg draußen noch mal Wale und diesmal gibt es eine „Fluke“, d.h. einer taucht senkrecht ab und hebt dabei die Schwanzflosse.
Danach sehen wir noch Seelöwenkolonien und 2 Sorten Puffins (Papageientaucher, Horned Puffin und Tufted Puffin) und den pinguinähnlichsten Vogel des Nordens, den Common Murre. Dieser taucht nach dem Pinguin am tiefsten von allen Vögeln (bis knapp 200m) und mit der gleichen Technik, nämlich mit den Flügeln als Antrieb und den Füßen zum Steuern. Beim Fliegen reicht der Auftrieb gerade so und da er (wie die Puffins) keine Schwanzfedern zum Steuern hat kommt man im nach dem Start besser nicht in die Quere. Kormorane und Möwen gab´s natürlich sowieso, letztere in unglaublich großen Kolonien. Die Nacht verbrachten wir wieder in Seward am Strand nach dem Hafen.



Unser Camp vor Seward







Dall´s Porpoise - eine Delphinart








Aialik-Gletscher

Dall Sheep im Steilhang




Horned Puffin

Tufted Puffin  mit Freakfrisur




Common Murre

Orcafamilie

31.05.2015

Wir verzichten darauf, unsere Angelkünste selbst auszuprobieren. Das Fishinghole ist de facto Zuchtlachs und wir alten Alaskanerer wollen lieber echten Wildlachs. Wir gehen unterwegs in eine Brauereikneipe und testen 9 Biersorten zum Mittagessen. Danach fahren wir nach ausgiebiger Mittagsruhe weiter nach Seward. Dort fragen wir nach der Bootsrundfahrt und wie das Wetter morgen sein wird. Pech gehabt: Die Schönwetterperiode ist noch in der Nacht zu Ende.
Abends sitzen wir leicht frustriert mit 2 deutschen Paaren (Jörg und Barbara mit großem Pickup und Ingeborg und Albert mit deutschem Hymermobil) abends draußen zum Grillen. Die haben natürlich die Fahrt bei strahlender Sonne durchgezogen. Sobald die Sonne weg ist wird es kalt und wir müssen uns verziehen.

 Unser erster Seeotter





30.05.2015


Wir fahren von Anchorage nach Homer. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen bis 28°. Zuerst noch eine kleine Wanderung zu einem Gletscher und dann weiter bis auf die Halbinsel Spit hinter Homer. Am Fishing Hole kurz hinter dem Yachthafen wird übernachtet.



Homer, Halbinsel Spit




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