Sonntag, 21. Dezember 2014

21.12.2014

Aufbruch in den Norden Richtung Humahuaca, danach soll es über die Grenze nach Chile (San Pedro de Atacama) gehen. Der Pass hat 4800 m und wir werden vermutlich in den nächsten Tagen kein Internet haben. 
Wir wünschen allen frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr, in dem wir uns hoffentlich wiedersehen. 


20.12.2014

Nach dem Frühstück gleich ins Museum. Ein Wahnsinnsobjekt, errichtet von dem Künstler Hector Cruz. Eine kleine Bergbauausstellung und 3 Säle über das Leben der Indios. Dazu eine Gestaltung der Freianlagen, wie man sie selten sieht. 5 Mitarbeiter, 2 Besucher, eine Privatführung in spanisch. 
Danach sind wir wieder zurück nach Cafayate, das Weinmuseum besuchen. Sehr beeindruckende Installationen. 
Die nächste Bodega die wir besuchen wollten hatte Mittagspause. Leider zogen gerade Wolken auf, sodass wir dann etwas vorzeitig nach Salta aufgebrochen sind, um auf dem Rückweg noch gutes Licht für die bunten Felsen zu haben, 
Abends saßen wir auf einem mit Badegästen völlig überfüllten Campingplatz mit deutschen Wohnmobil- und Fahrradfahrern zusammen. Romantischer Anblick des nächtlichen Pools, aber leider laute Musik aus der Nachbarschaft bis 5:30 Uhr. 




















19.12.2014

Nach dem Frühstück schauten wir uns noch ein bisschen im Dorf um besonders die Kirche, bei der Beichtstuhl, Deckengewölbe, Altar und Lesepult aus Kakteenholz bestehen. 
Weiterfahrt zu der einzig biodynamischen Bodega in der Gegend. Die Anfahrt leider fast 100 km Wellblechpiste, teilweise sehr grob und Udo hatte etwas Angst wegen der freiverzwirbelten Drähte - aber es hielt. 
In der Bodega: kein Eintritt, aber ein kostenloses Glas Wein zur Begrüßung. Kurze Kellerführung zu zweit (in spanisch) und danach ein leichtes Mittagessen, preiswert und von hervorragender Qualität. Die ganze Terrasse voll Franzosen - gutes Essen und Trinken spricht sich bei denen wahrscheinlich besonders gut herum. Wir warteten dann noch bis 15:00 Uhr um uns die Kunstausstellung mit der Lichtillustration anzuschauen. Rede- und Fotografierverbot, damit man es auf sich wirken lassen kann. Relativ einmalig auf der Welt - ein gutes Erlebnis. Wir haben ein paar Seiten aus dem Buch zur Ausstellung abfotografiert, damit wir vielleicht eine Idee rüberbringen können, wie das ungefähr ausgeschaut hat. 
Am Nachmittag fuhren wir weiter bis südlich von Quilmes, um vor dem „Museum der Mutter Erde“ zu übernachten.







18.12.2014

Nach längerer Überlegung entschieden wir uns die Südschleife, die wir wegen Motorstörung weggelassen hatten, nochmal nachzuholen. Schreck in der Mittagsstunde: Am Ortsende kam wieder die Motorstörungskeule. Beim Versuch wieder bis zur IVECO-Werkstatt zurückzukommen blieben wir direkt vor einer „Buschwerkstatt“ liegen. 
Um 12:45 Uhr fragte Petra einen Mechaniker in dieser Werkstatt, ob er uns weiterhelfen kann. Mittlerweile wusste sie, was „nicht anspringen“ auf spanisch heißt. Der Typ kam gleich mit raus und maß erst einmal die elektrische Anlage durch (mit Draht und Prüflampe). Dann ging er nochmal hinein, um seinen Chef zu holen und sie versuchten mithilfe von Zündung und Anlassen wo welches Öl mit welchem Druck herausspritzt. Dann erzählte er etwas das für Udo wie Problem mit der CPU klang und ging telefonieren. Dann kam er wieder und zerlegte die Verdrahtung am AMAROK-Hochdruchventil. Er zeigte einen welligen Kontakt und meinte, der würde nicht genügend Strom durchlassen. Er splisste die Kabel auf, verwirbelte sie von Hand und steckte sie wieder hinein. Dann zog er noch zwei weitere Kabel aus dem stillgelegten Kabelbündel und klemmte auf jeden Draht einen weiteren dazu. Das ganze fixierte er dann mit etwas überdehnten Isolierband, das er mit einem Feuerzeug anschließend zurechtschrumpfte. Dann schüttelte er Udo die Hand und meinte jetzt seien die Probleme behoben.  Das ist Selbstbewusstsein! Anlassversuch: Tatsächlich, er läuft wieder. Das Ganze hat er in die Mittagspause hinein in einer 1/2 Stunde erledigt. 
Wir fuhren dann noch einen sehr interessanten Pass hinauf. Atemberaubend schmale Lehmpiste bis in 3500 Meter. Die letzten 1000 Höhenmeter in einer Wolke, die sich gerade auszuregnen begann. Wenn der IVECO da ausgegangen wäre, hätten wir ein ernstes Problem gehabt. 
Nach einer Kaffeepause in der Udo sich überlegte, ob er wieder höhenkrank werden möchte, erzählte Petra wie toll es hinter der Nebelwand aussehe und dass wir gerade zwischen wunderbaren Kadellaberkakteen fuhren. Sichtweite leider nur 20 Meter. Nach der Passhöhe kam noch ein weiterer Pass und danach riss die Wolkendecke auf. Tolle Hochebene mit tausenden von Kakteen. 
Am späten Nachmittag kamen wir in Cachi an, wo wir an dem malerischen Marktplatz übernachten. Wir trafen einen Deutsch-Argentinier, der mit Frau und US-Freunden unterwegs war und uns gute Tipps für die Strecke nördlich von Salta gab. Das Lokal vor dem wir säßen ist ein bekannter Treff für Südamerikareisende. 








17.12.2014

Heute „Ruhetag“. D.h. Petra putzt das Auto und wäscht bis Mittag, dann in die City zum Essen. 
Sind dann in einem Riesenschuppen gelandet „la panaderia el chuna“, empfohlen von einer netten Dame aus einer Musikkneipe, wo gerade Arabische Nacht war. Das hätten wir weder gefunden, noch wären wir da freiwillig rein. Die Show begann um 22:00Uhr, es gab mehrere Gruppen und Tanzvorführungen und gegen 1:00 Uhr kam ein Bauchredner, wo wir uns mangels Sprachkenntnissen ruhigen Gewissens zurückziehen konnten. Zwischendrin musste Petra mal mit auf die Bühne, weil die Sänger ein paar Frauen zum Anhimmeln gebraucht haben. 











16.12.2014

Am nächsten Vormittag in die Ivecowerkstatt gefahren, natürlich störungsfrei. Das erinnerte Udo an die Zahnarztbesuche aus seiner Kindheit.
Wir bekamen für 16.00 (nach der „Mittags“pause) einen Termin. Von dort aus mit dem Taxi ins Zentrum, spazieren, Essen, Internet im Mac. Tipps auf dem Ivecoforum geholt.
Nachmittag in der Werkstatt, die Fehlermeldungen zurückgesetzt und alles gecheckt. Das einzige, das sie gemacht haben, war die ABS-Störung, die seit ersten 4000er Pass anstand. Da war ein Sensor defekt und wurde ausgetauscht.
Man versicherte uns, dass dem Auto nichts fehlt, Commonrail und Injektionen in Ordnung.
Wir nahmen uns vor, uns in Zukunft nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Der Gedanke, an einer einsamen Passstraße plötzlich mit abgeschaltetem Motor ohne Servobremse und -lenkung dazustehen ist aber doch irgendwie beunruhigend.
Zurück zum Campingplatz über einen Supermarkt.


15.12.2014

Schweren Herzens entschieden wir uns für den Rückzug, weil uns 500 km einsamer Wellblechpiste mit einer Störung zu riskant erschienen.
An einer kleinen Oase hielt uns eine Indiofrau an, die ins Tal wollte. Wir nahmen sie die ca 150 km mit hinunter. Zahlreiche Vikunias an der Strecke und ein einsamer Fuchs.
Der Iveco lief störungsfrei, bis kurz vor Quilmes, einer alten Inkasiedlung mit Befestigung. In Quilmes wurden die gefundenen Fundamente im Inkastil ein Stück weit wieder aufgeschichtet, sodass man die Anlage gut erkennen kann.
Bei der Weiterfahrt zündete der Iveco ein Fehlermeldungsfeuerwerk, bis hin zu mehreren Motorabschaltungen während der Fahrt.
Manchmal startete er erst wieder nach mindestens 10 min Wartezeit, was ein vorausschauendes Fahre erforderte.
Nach einem Kurzen Telefonat mit Erich Christ und mangels Alternativen entschlossen wir uns, bis in den ca 30km entfernten Weinort Cafayate weiterzufahren.
Kurz vor Cafayate normalisierte sich der Iveco wieder. Cafayate zu klein, keine Werkstatt. An der Tankstelle „redete“ Petra mit einem Ivecofahrer aus Salta, der uns eine Werkstatt in Salta empfahl, wo er seinen Iveco warten lässt.zufällig war es ein Kühlwagen und er schelnkte uns zwei Eis, weil die Tankstelle keines hatte.
Die Weiterfahrt nach Salta führte durch eine spektakuläre Landschaft, Colorado genannt.
Die 220km lief das Auto störungsfrei und kurz vor dem Campingplatz entdeckte Petra eine Ivec-Originalwerkstatt.









14.12.2014

Am nächsten Morgen ging es zügig hinauf bis knapp 4000m.
Bei einem Abstecher an die Laguna Blanca mussten wir fesstellen, dass die Flamingos bereits abgereist waren. Der Salzsee war schon trochen und es zogen Herden von Lamas und .. an seinem Rand entlang.
Zurück aus der Rüttelpiste wieder hinauf auf knapp 4000 m. Kurz vor Antofagasta liegen große schwarze Lavafelder an der Straße, Island für Wärmeliebhaber.
Ein Stück zurück fuhren wir in die Piste nach Campo Piedra ein, wo spektakuläre Bimsformationen auf den Betrachter warten. Wir waren die einzigen, das Rangerzelt verlassen und keine frischen Fahrspuren.
Wir kämpften uns an die Bimslage heran, soweit es Fahrspuren gab und machten uns dann zu Fuß auf zwischen die Erosionsformationen. Udo wurde etwas kurzatmig mit leichten Kopfschmerzen, anscheinend nicht genügend an die Höhe akklimatisiert.
Leider gab unser auto dann wieder mal eine Störungsmeldung ab, die aber wieder verschwand.
Abends beim Herausfahren kam die 55555km-Marke und es gab einen Minischnaps, weil Alk und Höhenprobleme nicht gut zusammen gehen.
Bein Weiterfahren wieder eine Fehlermeldung des Iveco.
Wir verbrachten eine unruhige Nacht.



















13.12.2014

Früh haben wir das Museo de Cablecarril besucht, das sich der Geschichte der 34 km langen Schwebebahn widmet. Die Bahn schaffte die Gold-, Silber- und Kupfererze aus den Bergen in die Stadt. Gebaut wurde sie von einer Leipziger Firma, die alles vorgefertigt mit Schiff und Bahn anlieferte. 
In Betrieb war sie von 1903 bis 1928. Ein Teilstück ist heute noch funktionsfähig.
Mittag winkte uns ein Paar aus einem Camper zu: die Franzosen, mit denen wir die Talampaya-Exkursion gemacht hatten. Die hatten sich von derPolizei nicht zurückschicken lassen, gaben Villa Union als Zwischenziel an und fuhren anschließend in die gesperrte Strecke. Nach einer Stunde durch die Berge war die Strecke gesperrt. Hartnäckig verhandelten sie mit einem Mann an der Sperrung, der ihnen nach längeren Telefonaten mit seinen Chefs die Strecke nach 3 Stunden Wartezeit freigab. Erstbefahrung, gleich nach ihnen wurde wieder dicht gemacht.
So kamen sie gleichzeitig mit uns in Chilecito an.
Wir besuchten zusammen Pucará de Schaqui. Dort gibt es Ruinen einer alten Inkafestung, ein in einer Schlucht versteckte Inkabad und ein kleines Museum mit Vasen, Schmuckstücken und Urnen aus der Fundstelle.
Die Franzosen fuhren weiter Richtung Chile und wir zweigten ab Richtung Antofagasta de la Sierra, einer der einsamsten Hochlandstrecken Argentiniens. In 2400m Höhe gecampt.









12.12.2014

Kurz vor der Abfahrt nach dem Bloggen erfasste eine Windböe den Iveco wie eine Riesenwatsche (Ohrfeige für Nichtfranken) und das Kabinenfenster war weg.
Glück gehabt: Es verfehlte das nächste Auto und landete unversehrt im Sand. Wir konnten es wieder einhängen, da die Stützen sich ausgehängt haben und es ohne Scharniere in einer Aluleiste hängt.
Das mit dem Wind geht anscheinend auch außerhalb Patagoniens. In Zukunft Sicherungsstrapse, damit das Fenster nicht abheben kann.
Bei der Weiterfahrt wurden wir von der Polizei zurückgeschickt, weil die Ruta 40 wegen Neubau geschlossen war und es in den Bergen keine Umleitung gibt.
Missmutig 300 km Umweg angetreten.
Unterwegs mal wieder Kondore gesucht, es gab aber nur die kleinere Verwandtschaft.

Wir fuhren bis Chilecito, einer alten Bergbaustadt mit chilenischen Emigranten und übernachteten an der Tankstelle.

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