Dienstag, 9. Dezember 2014

8.12.2014

Schon beim Frühstück wieder 31 Grad. Condorhügel 2. Versuch: Nach ca. 85 Kilometer und etwas Piste kamen wir an einem Gate an, das uns die letzten 3,5 km zum Ziel verweigert hat. Wegweiser hat gestimmt. Unsere Navi machte uns schon Hoffnung auf ein Allraderlebnis (only 4x4)! Als Petra nachfragen wollte wurden wir angemufft, dass es hier nicht weitergeht. So etwas haben wir in Argentinien bisher noch nicht erlebt. 
Weitere Ziele: die Inkabrücke, ein Aussichtsplatz auf den Aconcagua (höchster Berg Amerikas) und der Christo Redentor, gelegen auf der Passhöhe einer Lehmpiste, die sich ca. 600 Meter über den eigentlichen Pass hinaufschwingt. Jetzt wissen wir zumindest, dass der Iveco in 3800 Meter Höhe auch noch fährt. Abends wieder ein Stück zurück zu einer Kneipe, die schon bessere Tage gesehen hatte, aber mit sehr nettem Personal und Chef. Gegessen haben wir von 22:30 Uhr bis 23:30 Uhr - in der Beziehung sind wir schon richtige Argentinier geworden. Wir haben mal Ziege vom Grill probiert und Udo meint, dass er es in Zukunft nicht mehr verantworten kann, Tiere zu essen, von denen so wenige Leute satt werden. Soll heißen: Ein schönes großes, blutiges Rindersteak wäre dann doch eher unser Ding. Wir übernachten vor der Kneipe und versuchen gerade unseren Blog loszuwerden. 






7.12.2014

Am nächsten Morgen zum Weingut aufgebrochen. Leider Navigationsprobleme, beide Navis kannten die Straße nicht. So haben wir am Ende nochmal 60 km draufgelegt, bis wir endlich da waren. Das Weingut ist in Besitz eine holländischen Investors, der es nach einem Schloss in Holland, das er sich auch angeeignet hat genannt hat: Salentein. Leider war die Botega in der wir Abend essen und vor der wir übernachten wollten ausgebucht und so mussten wir trotz Weinprobe auf nüchternem Magen weiter fahren. Wieder ein Naviproblem. Der einsame Condorhügel den wir ansteuern wollten wurde in unserer Navi durch einen namensgleichen Ortsteil von Mendoza ersetzt, sodass wir schließlich mitten in der Stadt Mendoza in einer schattigen Seitenstraße übernachtet haben. Es war so heiß, dass wir noch um Mitternacht kurzärmlig draußen saßen. Die Stadt war voller Leben: Autokorso und Tanzen auf der Straße, weil der örtliche Verein aufgestiegen ist. In der Mitte der Stadt zieht sich ein Park und eine Fußgängerzone durch. Im Park gab es Livemusik und es wurde viel fotografiert. Die Nacht war so unerträglich heiß, dass wir nur bei offenem Fenster schlafen konnten. 






6.12.2014

Wieder Fahrtag. Bit windy. Nach nur 100 Kilometern war die Tanknadel bereits auf 3/4 runtergerutscht wegen kernigem Gegenwind. Bei der Kaffeepause (aus Udos Sicht:) nett eingeparkt wegen Aussicht auf einem See, aber leider nicht an die Windrichtung gedacht. Der kam nun von schräg hinten. Als Petra mal kurz raus wollte, war sie plötzlich weg. Glücklicherweise nichts gebrochen - nur ein paar Kratzer - und die Tür noch heil, weil sie sie glücklicherweise bis zuletzt festgehalten hat. Die Kratzer heilen wieder und die Tür ist noch ganz - Glück im Unglück. Jetzt wissen wir langsam was Wind kann. 
Nachmittag kleinen Abstecher zu zwei Erdlöchern gemacht (400 Meter im Durchmesser und 130 Meter tief), die nicht vulkanischen Ursprungs sind, sondern das Ergebnis einer rätselhaften Absackung des Bodens (Anmerkung von Petra). 
Abends haben wir dann beschlossen uns noch bis in die Nähe von Mendoza durchzuschlagen, weil das Weingut unserer Wahl am Montag geschlossen hätte. Also am frühen Abend noch die 154 km lange Piste der alten Ruta 40 angegangen. Die Piste war teilweise gut zu fahren, teilweise aber auch sehr nicht. Mögliche Geschwindigkeit zwischen unter 20 und 70! Für Nachfahrende: wir sind nicht ganz sicher, ob diese Strecke eine gute Wahl war, aber sie ist auf jeden Fall ein gutes Erlebnis und außer 2 Motorradfahrern gab es null Touristen auf der Strecke. Auf jeden Fall eher nichts für Hektiker. 





5.12.2014

Fahrtag: von Bariloche nach Chos Malal - unglaubliche 600 km, davon mindestens ca. 25 % Waschbrettpiste. Der Ort machte einen entspannten Eindruck - es war Wochenendauftrieb. Autokorso - Eisessen - fussballspielende Jugendliche auf der Straße. Bis nach 4 Uhr früh wurde gespielt - was bei uns für einen leicht unruhigen Schlaf gesorgt hat, weil wir gerade an der Ecke gecampt haben. Eurodiesel auch erst nach längerem Schlangestehen bekommen. 



4.12.2014

Ruhetag in Bariloche. Wäsche gewaschen, geschenkte Pizza vertilgt (war von den Schülern übrig), Boiler wieder zum Laufen gebracht (Danke an Ralf Hilverling für den Tipp), den Rundweg zünde gefahren, Campinggasflaschen füllen lassen. Wenn man das Ventil mit abliefert können die das in Südamerika eben doch füllen;))))) 
Bisschen in der Stadt rumgefahren und dann raus zum Lift, von wo aus man einen schönen Blick über die 7 Seen und Bariloche hat. 
Nachmittags plötzlich lange Schlangen an den Tankstellen: es gab wieder Eurodiesel. Nach einer guten Stunde waren wir dann auch betankt. Ist halt kein Land für Hektiker. 




3.12.2014

Wieder ein Fahrtag. Erst bis El Bolson, Hippiestadt. Schon ca. 50 km vorher verwandelt sich die Steppe in eine fruchtbare Landschaft. Wo sich sonst vereinzelte Schafe in der Steppe tummeln, gibt es plötzlich riesige Herden bis an die 1000 Stück.
Dann beginnen die Berge. Bioanbau und eine immense Blütenpracht bestimmen das Landschaftsbild. Zigtausend Lupinen, so intensiv, dass man zeitweise glaubte, auf ein Lavendelfeld zuzufahren. Es gibt hier auch einen Baum, Araukarie, der uralt ist und schon auf Gondwana existierte. Auf der Nordhalbkugel und in Afrika ist er ausgestorben. Sieht aus wie ein Riesenkaktus, gehört aber zu den Koniferen.
Temperaturen bis 26 Grad. In Bolson kurzärmlig vor einem Café ein Zigarillo zu einem Cortado doblo reingezogen und mit Genuss zur Kenntnis genommen, dass es zu Hause gerade geschneit hat. 
Nachmittags durch Bariloche gefahren und dann gleich raus auf die Landschaftsrunde (Circuito chico). Dort einen sehr schönen Campingplatz gefunden (Camping Ser). Es gab 2 weitere, einer nicht betriebsbereit und der andere hat Fremde abgelehnt, weil sich anscheinend Schulklassen darin befanden. Auf Ser auch 2 Abschlussklassen, aber die die Leute hier sind irgendwie lockerer und die ca. 18-jährigen Schüler ebenfalls.





2.12.2014

Nach der Übernachtung bei den „Manos“ haben wir einen Fahrtag eingelegt. Ein kleiner Nachtrag (für Susanne): Die Hände sind von nomadisierenden Jägersippen, die mit den Guanakos gezogen sind und regelmäßig hier Quartier bezogen haben. Anscheinend hat sich immer gleich die ganze Sippe verewigt und es gibt auch einige Bilder zu den Tieren. Es gibt vier Epochen, die zwischen 9000 v.Chr. und 1000 n.Chr. liegen. Die frühen Malereien zählen zu den ältesten menschlichen Zeugnissen in Südamerika. Die bildlichen Darstellungen wurden mit der Fingerkuppe gemalt, die Hände sind größtenteils Negativdarstellungen. Da wurde die Farbe durch hohle Geflügelknochen aufgespritzt. Es gibt aber auch Positivabdrücke, die mit einer zweiten Farbe umspritzt wurden. Die Farben sind mineralisch und wurden auf der Wanderung in der Umgebung bis ca. 200 km Umkreis mitgenommen. 
Gleich nach Chile zu fahren, haben wir verworfen. Keine Lust, schon wieder unsere Lebensmittelvorräte an der Grenze  filzen zu lassen. Außerdem ist die argentinische Seite sommerlich warm mit Strahlewetter.
Erst mal bis Perito Moreno (die Stadt), dort einkaufen, bloggen und tanken.
Wir trafen ein Paar aus Rheinland-Pfalz, unterwegs seit Mai 2014 mit einen MAN und schon zum zweiten Mal in Südamerika.
Weiterfahrt bis Gobernador Costa, dort nach einem Menü (Suppe, Steak mit Kartoffel, Nachtisch und Getränk nach Wahl, z.B eine Literflasche Bier für Udo zum Festpreis von knapp 10€) vor der Parilla-Kneipe übernachtet.



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