Samstag, 14. März 2015

Von Nicaragua über Honduras nach Guatemala


14.03.2015

Früh um halb 10 Uhr mit einem Motorboot auf den größten See von Guatemala gefahren und anschließend über den Rio Dulce rüber bis an die Karibikküste. Naturschutzgebiet - Mangroven - Indiosiedlungen - Pelikane - Reiher und Kormorane in Mengen. In den Seitenbuchten des Sees Wasserrosen, manchmal fast flächendeckend. Der Wasserlauf ist gesäumt von Unterkünften auf Stelzen und kleinen Marinas. Hier wird offensichtlich viel und gerne Urlaub gemacht. Seefahrer aller Nationen treffen sich zwischen Livingston und dem See. 








 Mangrovenwald

 Straßenszene in Livingston, 
das nur mit dem Boot erreichbar ist




13.03.2014

Fahrtag. In nur 1,5 Stunden waren wir durch die Grenze nach Guatemala. Mittags Gas füllen lassen in Morales. Ruckzuck - die hatten sogar einen Campinggasadapter, sodass ich das Absperrventil umsonst ausgebaut habe. Keine 10 Minuten und fertig. Billiger als in Deutschland sowieso.
Dann Supermarkt in Morales und am Nachmittag bei Bruno in Rio Dulce eingecheckt. Ticket für die Bootstour nach Livingston am nächsten Tag gebucht und mehrere kalte Biere reingezogen. Interessanten Vortrag über das schwedische Schulsystem bekommen. Da fühlt man sich danach in Deutschland richtig gut aufgehoben. Das schwedische Paar war wegen seiner Kinder ausgewandert. Wer sich dort beschwert, bekommt ohne rechtliches Verfahren die Kinder weggenommen.




12.03.2015

Nachts Regen. Zum Frühstück bedeckt. Dann klarte es auf und wir besuchten die Copan Ruinen. Nachmittags in eine Bird Sanctuary, wo Vögel wieder aufgepäppelt werden. Tolle Anlage und viele Vögel. Endlich mal Nahaufnahmen vom Tucan. Danach in ein Kindermuseum und den Film vom alten Maya Ballspiel (Pelote) angeschaut und Petra als Mayastele fotografiert.
Danach Kaffee und Käse aus Honduras in einem wunderschönen Gartenlokal genossen. Dann Spaziergang und Dinner in Don Udo. Tolle Anlage und gutes Essen. Wir waren die einzigen Gäste, lediglich im Hotel tauchten noch 4 Gäste auf. Heimwärts wollten die TucTucfahrer plötzlich mehr Geld als am Vortag, was wir nicht mehr hatten. Also zu Fuß, waren eh nur 5 Minuten zum Camp.


























 Ballspielfeld



 In der Hohle des Jaguars




Die Hieroglyphentreppe aus 63 Stufen mit insgesamt 2200 Zeichen, 
die von der Geschichte Copans handeln


11.03.2015

Weiterfahrt störungsfrei. Geländeeinlage zur Kaffeepause: um von der Straße wegzukommen fuhren wir rechts raus, leider rückwärts. Wir waren recht schräg und Petra lotste mich noch weiter hinüber. Plötzlich konnte ich total auf sie hinabsehen. Vollbremsung. Vorwärts wieder raus ging erst nach Einlegen aller der drei Differentialsperren. Leider hatten wir einen tiefen Entwässerungsgraben übersehen, aber gerade rechtzeitig vor dem Totalabsturz gebremst. Naja, gerade noch mal gut gegangen und Kompliment an das Fahrwerk vom Iveco. Unter dem Schock kaufte sich Petra gleich einen Autoreifenpapagei, damit wir den deutschen Silberschwänen etwas entgegensetzen können.
Nachmittags um kurz nach 3 kamen wir bei den Ruinas de Copan an.
Gemütlicher Nachmittag mit Zigarre und noch bei Tageslicht in den Ort „Ruinas Copan“ gelaufen.
Rundgang. Touristisch. Das Lokal aus dem Führer fanden wir erst nicht, war umgezogen oder falsch eingezeichnet. Ein über 70jähriger frankokanadischer Cowboy, der „Free Hug“ Gutscheine verteilte gab uns den Tipp, zu Thomas zu gehen, der eine deutsche Brauereigaststätte betreibt. Also deutsches Bier und Wiener Schnitzel und Bratwurst. Später fanden wir das gesuchte Lokal genau da, wo wir in den Ort hereinspaziert waren. Zurück zum Camp mit dem TucTuc.

 Was man alles aus Autoreifen machen kann;))

 Mais wird auf der Straße getrocknet

Stele neben der Straße gleich neben unserem Camp 


10.03.2015

Gleich früh um 7.30 marschierten wir ohne Führer los. Es ging 2x auf Steinen über den „Fluss“ (Trockenzeit - eher ein kleiner Bach). Danach kommt man an einen See, der bis in den Beginn der Klamm reicht. Für ca. 2$ wurden wir hinüber und zurück gerudert. Wir gingen dann über die Felsen bis zur Engstelle. Es gibt Pottholes, bei Hochwasser muss das toll aussehen. So wie es jetzt aussieht würde mein Freund Peter mit „Naja!“ kommentieren. Danach Kaffeepause und weiter zur Grenze nach Honduras.
Das Grenzerlebnis aus der Sicht unserer Grenzerlebnisführerin Petra:
Also wir wurden gleich auf der nicaraguanischen Seite von unzähligen „Grenzhelfern“ angesprochen, wir bräuchten ziemlich viele Kopien und die sollten wir hier gleich machen. Ich war skeptisch und wollte erst abwarten, da meist auch aktuelle Stempel kopiert werden müssen (was sich dann auch als richtig herausstellte). Zudem meinte ich, ich wäre der Führer meines Mannes und bräuchte sie gar nicht. Das haben sie geschluckt. Dann sprach uns eine Frau an wir sollten 2 Dollar bezahlen, konnte uns aber nicht erklären warum. Hier geht es mir nicht ums Geld… und so kamen zwei weitere Helfer und jeder erklärte was anderes. Am Ende war es eine zu entrichtende Steuer, die die Grenzstadt erhebt, warum auch immer???
Dann Migration und Zoll auf nicaraguanischer Seite zügig. 
Die Einreise nach Honduras jedoch stellte die Geduld Udos auf die Probe. Bei der dortigen Migration waren unsere Pässe in wenigen Minuten abgestempelt, es waren 6 Dollar zu entrichten, jedoch konnte keiner rausgeben; komisch, wenn jeder passend bezahlen muss, dachte ich in mich hinein.  Dann der Zoll: „Wenn Sie einreisen wollen, dann bezahlen Sie. Das ist eine Verordnung.“ Die Dame hinter der Glasscheibe hatte offensichtlich wenig Lust, mit Ausländern über Einreisegebühren zu diskutieren. Auf meine Nachfrage hin, wie sich die 35 Dollar denn zusammensetzen würden, sagte sie nichts. Nun wurde ich stur und wollte die Verordnung sehen. Statt einer Antwort ernte ich nur einen verständnislosen Blick. Wer in Zentralamerika reist, braucht vor allem eins: Geduld. Also erkläre ich der Dame geduldig, dass sicherlich eine schriftliche Verordnung existiere, aus der die Höhe der Gebühren ersichtlich ist. Und dieses Schreiben würde ich gerne sehen. Gemütlich setzt sie sich an den Computer und tut so als würde die die Verordnung im Internet suchen. Nach einer halben Stunde gebe ich auf und will die 35 Dollar mit zwei 20 Dollarscheinen bezahlen. Sie will es aber passend haben. So jetzt schalte ich auf stur. Warum kann sie nicht rausgeben, wenn alle passend bezahlen? Sie meinte nur, ich solle auf der Straße wechseln - das wollte ich aber nicht, da man da häufig von Gaunereien hört. Daraufhin wendet sich die Dame anderen Tätigkeiten zu. Eine halbe Stunde später, von einer Verordnung ist weit und breit nichts zu sehen, wage ich einen erneuten Vorstoß, schließlich liegen unsere Fahrzeugpapiere noch immer auf der anderen Seite der Glasscheibe. Wiede lege ich die 40 Dollar auf den Tresen, aber jetzt mache das keinen Sinn meint sie, ich müsste warten bis die Bank aufmache. Also zurück ins Auto und nach einer halben Stunde geht sie mit mir in die Bank und ich zahle mit meinen zwei Scheinen. Wieder Diskussion - ich bleibe stur - und siehe da ich bekomme 5 Dollar zurück. Nach 10 Minuten weitere 50 Lempiras und nach weiteren 10 Minuten wieder. Ich nehme sie und frage nicht warum. 
Alles Weitere lief dann zügig, nur Udo war inzwischen sehr, sehr angenervt……
Ich weiß immer noch nicht warum wir 35 Dollar zahlen mussten, aber eine Versicherung ist nicht enthalten. 
Dann weiter Richtung Tegucigalpa. Nach einer Stunde gab´s mal wieder Elektronikerlebnis: EDC, Motordefekt 024 und Notlauf auf einen Schlag. Also gemächlich nach Tegucigalpa, d.h. in der Ebene normal, an den zahlreichen Bergen war leider bei 30 kmh Schluss. Dort erst mal in den Mc Donalds und im Internet Werkstatt gesucht. Als wir weiter fuhren war der Fehler verschwunden und das Auto lief „normal“. Als wir die Bosch-Dieselwerkstatt fanden, hatte die um 17.00 Uhr schon zu. Unfassbar für alte Argentinier! Wir fuhren dann noch quer durch die Stadt raus und übernachteten nach 40 km an einer bewachten Tankstelle.

 Anmarsch zum Canon





Zeburind (sie wurden aus Indien eingeführt, weil sie die Hitze gut vertragen. 
Es gibt sie von Kolumbien bis Guatemala)


09.03.2015

Wir fuhren früh nach Esteli, weil im Führer eine Zigarrenfabrikführung nach Voranmeldung erwähnt war und wir hofften, einen Termin zu bekommen. Leider Fehlanzeige - beide Zigarrenfabriken machten keine Führung, hatten aber aufmerksames Security-Personal. Wir kamen nicht mal bis in den Hof.
Anschließend fuhren wir zu einem Wasserfall und einem Aussichtspunkt. Im zweiten Anlauf fanden wir den Weg, gut versteckt zwischen 2 Häusern hinter einer Bushaltestelle. Nach ca. 10 km fanden wir den Zugang zum Wasserfall. Man musste einfach ein Tor selbst öffnen und schon ging es weiter.

Reichlich Ästekontakt mit dem Iveco und Felsstufen in der Piste. Der Wasserfall: eher dünn, anscheinend gerade Trockenzeit. Kleiner Badesee darunter - gut von Einheimischen angenommen, was man am herumliegenden Müll leicht erkennen konnte. Danach ging es weiter zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man bis nach El Salvador schauen kann. Wir haben das bei unserer Weiterreise ja ausgelassen. Jetzt haben wir es zumindest von Weitem gesehen. Wir stellten uns auf eine Finca vor dem Fluss und verbrachten den Nachmittag mit Kaffee, Nicaraguazigarre und Bier in üppiger Natur.


 Blick nach El Salvador


Tabakernte

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