Montag, 20. Oktober 2014

19.10.2014

Früh am Morgen raus aus dem Park, im Supermarkt die Vorräte aufgestockt und dann hinaus zur Estanzia Haberton.
Auf halbem Weg dahin in einer kleinen Kneipe „La Mesita del Manza“ im Ort Almaza Stopp gemacht. War schon um 12 voll, aber wir haben einen Termin für 15.00 Uhr bekommen und gerne angenommen. Der Wirt sagte noch dazu, wenn ihr es nicht pünktlich schafft, wir warten auf euch. Gibt es so was in Deutschland? Dann Haberton und die Führung durch die Knochensammlung gemacht. Wir hatten Glück: es war gerade eine spanische Gruppe durch und sonst niemand da. Da hat uns R. Natalie P. Goodall persönlich eine Führung gemacht. Sie hat das Museum gegründet. Alle ausgestellten Exponate und noch hunderte, die in Kisten beschriftet liegen hat sie selbst gesammelt. Der größte Teil stammt aus der Bucht Bahia San Sebastian, wo der Tidenhub 11m beträgt und deshalb viele Tiere stranden. Ihr Engagement hat uns unheimlich fasziniert und sie war nicht müde uns Laien ca. eine Stunde Feinheiten der Knochen, Zähne ja sogar Deformationen zu erläutern. Sie hat auch eine Forschungsstelle für Biologen im Museum, wo immer bis zu 6 Studenten während der Sommersaison arbeiten können. Es ist so toll zu wissen, dass sie ihr Wissen auch an Fachleute weitergibt.
Dann zum Essen zurückgefahren: Der Tipp von Gabriel aus Ushuaia war ein Volltreffer: Gutes Essen zu zivilen Preisen und eine Wohlfühlatmosphäre in dem familiären Restaurant. Der Chef ist Argentinier, seine Frau stammt aus Chile und spricht englisch. Mit Übersetzunggshilfen der Tischnachbarn und der Chefin wurde ein sehr schönes Erlebnis daraus. Hier in Argentinien und ganz besonders hier unten am Ende der Welt sind alle so freundlich, geduldig und gelassen, dass man da als deutsche Hektiker fast ein bisschen an seiner Einstellung zum Leben zweifeln muss.  
Dann wieder zurück nach Haberton und die Führung um 18.00 durch die Estanzia gemacht - Wieder Minigruppe, wir zwei und der Guide.
Dann zurück zum Restaurant, wo uns der Wirt einen Parkplatz mit Internet angeboten hat - ohne dass wir danach gefragt haben, das gäbe es in Deutschland nicht!!! Jetzt konnten wir endlich unseren Translator downloaden und posten. 

Morgen wollen wir erst mal nach Ushuaia zurück und schauen, ob es was Neues aus der Antarktis gib











18.10.2014


Nach zwei Fehlversuchen in Reisebüros sind wir bei Freestyle angekommen, das von Gabriel aus Rio Grande und seiner Freundin aus des USA geführt wird. Wir konnten mal wieder ausführlich englisch sprechen. Haben uns für Montag wieder verabredet, um dann hoffentlich mit den neuesten Informationen zu einer Entscheidung zu kommen. Nach einem guten Essen (Bodega, Tipp von Gabriel) sind wir raus in den National Park Tierra del Fuego. Wunderschön, Wälder, Seen und Campingmöglichkeit. Wegen Kaiserwetter und Wochenende (da grillt der Argentinier gerne, wenn es der Wind zulässt) waren auch einige hundert Ushaierer um den See und im Wald verteilt. Stimmung gut. Wir trafen Antonia und Axel wieder. Rarität: Sie wurden auf der Fähre nicht beklaut, die Trennwand haben die Diebe akzeptiert. War auch nicht das gleiche Schiff wie unseres, sondern 4 Wochen später. Antonia hat eine Dusche organisiert (wir durften in einer Privatwohnung duschen, die sehr einfach eingerichtet war), wo wir uns gerne angeschlossen haben.










17.10.2014


Sind am frühen Abend in der südlichsten Stadt der Welt, in Ushuaia, angekommen. Fuhren wir vorher durch ganz Patagonien ewig lang (1000 km) durch baumlose Gestrüpplandschaft, so gibt es hier sehr bizarre Wälder und schneebedeckte Berge. Haben nach Reisebüros für Last-Minute-Antarktisreisen gesucht und standen beide Male vor verschlossenen Toren. Beim letzten Reisebüro hat der Chef des Hotels über dem Reisebüro uns in seine Aussichtscafeteria eingeladen. Gigantische Aussicht über Ushuaia in der Abendsonne. Wieder am Straßenrand übernachtet (Uferstraße), da der städtische Campingplatz noch nicht geöffnet hat. 





16.10.2014


Am Morgen weiter Richtung Rio Grande. Vorher die Grenze nach Chile passiert.  Hier wird sehr streng darauf geguckt, dass kein frisches Obst, Gemüse, Fleisch ja sogar Honig eingeführt wird. Notfalls wird alles abgenommen. Dann mit der Fähre  bei Punta Delgada nach Puerto Espora (50 Minuten) übergesetzt. 100 km weiter durch Chile auf schlechter, staubiger Schotterpiste bis San Sebastian. Wieder Grenze und dann wieder auf der argentinischen Seite bis nach Rio Grande. Am Abend für beide wasser- und winddichte Jacken gekauft (Zollfreigebiet). Wieder am Straßenrand übernachtet.


15.10.2014

Am Morgen noch geduscht und Wäsche gewaschen. Dann weitergefahren nach Rio Gallegos und Outdoorladen gesucht. Leider viel zu teuer. Dort am Straßenrand übernachtet. 


14.10.2014


Früh noch mal zum Flaggschiff. Führung.
Danach raus auf der Schotterpiste 25km bis zu einer Robbenkolonie. Es waren vorwiegend Seelöwen und auch Kormorane zu sehen sowie wunderschöne einsame Strände. Dazu Pferde und Guanacos. Sehr empfehlenswert. Die Piste zurück zur Straße ist von der R3 nicht markiert.
Einfach eine unauffällige Abzweigeng 25 km nördlich von San Julian mit einem Tiergatter, das wie eine Hängematte durchhängt
Nachmittag weiter bis Comandante Luis Piedra Buena. Kurz vorher eine Schnapszahl gefeiert: Unsere Sänfte hat 44444km geschafft (mit Rum bekleckert).
Der Wind ließ endlich nach und wir konnten Grillen, zum ersten Mal seit Piramides. Es war der sauberste Campingplatz bisher, leider kamen dann die fiesen, kleinen Mücken. 









 

12.-13.10.2014


Am frühen Abend erreichten wir die Schotterpiste zum versteinerten Wald (Bosque Petrificado de Jaramillo). Auf halbem Weg lag ein Campingplatz, der von zwei Hunden und einer Katze geführt wurde. Wir verbrachten eine sturmgebeutelte Nacht und fuhren am nächsten Tag die 25 km zur Rangerstation weiter. Nach 2 Stunden hatten wir den Rundgang beendet und schauten uns das kleine Museum an. Als wir gerade fertig waren, kamen die ersten zwei Busse. Kleine Anmerkung: 1.: übrigens alles ohne Eintritt  2.: Zitat von Emma Ännchen, die Udo in Marokko getroffen hat: Wir kommen aus Norddeutschland und dachten, wir wüssten, was Wind ist. Seit wir in Patagonien waren, wissen wir, dass wir keine Ahnung hatten. 
Petra: Ich muss leider die Lehrerin heraushängen lassen und erklären, wie diese wunderschönen versteinerten Baumstämme entstanden sind: 
Während des Jurazeitalters vor 150 Millionen Jahren war diese Landschaft mit großen Bäumen, den Vorgängern der Schuppentanne (Araukarie) geprägt. Damals unterschied sich die Landschaft stark von der heutigen: Die Anden existierten noch nicht, und ein milder Wind, (ganz im Gegensatz zu heute),  vom Pazifik kommend, brachte ein gemäßigtes Klima, was eine üppige Vegetation ermöglichte. Der amerikanische Kontinent war zu dieser Zeit verbunden mit Afrika und es gab keine Passage zum Atlantik (Gondwana!!). Die Juraperiode war geprägt von starken Vulkanausbrüchen, so dass diese Wälder vollkommen mit Vulkanasche bedeckt wurden.  Der Prozess der Petrifizierung (klingt gut oder??) vollzog sich durch das ins Holz eindringende Regenwasser. Beim Durchsickern der Asche lud es sich mit Siliziumsalzen auf, die es ins Zellgewebe transportierte, um die dort verfallende pflanzliche Substanz zu ersetzen. Bei diesem osmotischen Wunderwerk der Mineralisierung wurde nicht nur Zelle für Zelle nachgebaut, sondern auch die Morphologie der Stämme als Ganzes erhalten: Einige Exemplare sind bis zu 35m lang, andere haben einen Durchmesser von fast 3m, manche wiegen 100t. Die warmen, leuchtenden Farben dieser steinernen Koniferen zeichnen exakt die Struktur des Holzes nach. Mit der Zeit kamen durch Erosionen die versteinerten Bäume wieder zum Vorschein, viele sind aber immer noch begraben. 
Nachmittag weiter bis San Julian. An der Tankstelle versucht, einen Spanisch-Translator herunterzulassen und den Blog zu aktualisieren. Internet zu langsam - allein für den Translator wollte der Mac 4 Stunden haben. Am angeblich besten Campingplatz von Patagonien im Ort versucht, weiterzumachen, aber das Net war noch schlechter.
Abends noch den Flagschiffnachbau von Magellan in der Abendsonne besucht und später Essen gegangen.








 

1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr Zwei,
    wir sind schwer begeistert von Eurer Reise !!
    Als ich heute Morgen mal geschaut habe, hab ich es erst gar nicht geschnallt dass ihr ja schon so wei "Unten" seid !!
    Voller Stolz und Ehrfurcht - Liebe Grüße von Frank und Lisa :-)

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